Nach unserem ersten
gemeinsamen Urlaub auf dem nördlichen Teil des afrikanischen Kontinentes in
Tunesien wollten wir diesmal nach Ägypten.
Mich hat es aufgrund des
geschichtlichen Hintergrundes immer schon nach Ägypten gezogen, aber bisher ehrlich
gestanden nicht getraut, dort auch einen Urlaub zu verbrinden. Nicht zuletzt
aufgrund der angespannten politischen Situation und der Jahre zurück liegenden
Attentate in den Touristenzielen. Claudia war ebenso wie ich von der Geschichte Ägyptens fasziniert und wir wollten dieses an sich sehr interessante Land nunmehr doch endlich selbst "erleben". Allerdings sollte dies ein reiner Erholungsurlaub werden und ein Besuch von historischen Stätten sollte für spätere Urlaube aufgespart werden.
Meine Lebensgefährtin
Claudia war mehr so die treibende Kraft beim Aufstöbern von interessanten
Reiseangeboten und ich muss zurückblickend schon gestehen, sie lag an sich nur
einmal bisher „daneben“, aber zu diesen Urlaub dann später in einem anderen
Reisebericht mehr.
So kam es dann, dass
Claudia eine günstige 9tägige Reise mit All Inclusive ins Rihana Inn, welches von
Hause aus zu einer belgischen Hotelkette gehörte, für uns buchen konnte.
Unser Reisetermin war
der 12.03.-21.03.2006 und unser Abflughafen Düsseldorf mit der Fluglinie Air
Berlin. Da wir bereits um 04.30 Uhr die S-Bahn nach Düsseldorf nehmen mussten,
um frühzeitig am Flughafen zu sein, entschlossen wir uns die Nacht regelrecht
durchzumachen. Zum einen waren wir beide irgendwie nervös und zum anderen
hatten wir die Sorge, dass wir trotz mehrerer Wecker dann doch verschlafen
würden. Dieser Gefahr wollten wir uns nicht aussetzen, da wir uns sehr auf die
Reise freuten.
So kam es dann, dass wir
beide mit kaum Schlaf und 2 schweren Koffern bepackt die S-Bahn in Wuppertal
bestiegen. Meine liebste Claudia hat zu meinem Leidwesen ein Foto in der Bahn
von mir geschossen, welches meine müde Stimmung recht gut einfing.
Im HBF Düsseldorf
angekommen mussten wir dann den Zug zum Flughafen nehmen. Als wir diesen dann
betraten und er auch pünktlich losfuhr, waren wir guter Laune, da die Deutsche
Bahn leider manchmal eine unbekannte Variabel darstellt, wenn man pünktlich
bzw. rechtzeitig einen Ort erreichen möchte. Aber in diesem Fall lief alles
perfekt.
Am Flughafen ankommend
checkten wir am entsprechenden Schalter ein und nachdem wir uns mit ein wenig Literatur
eindeckten, gingen wir durch die Sicherheitskontrolle, um dann am Gate auf das
Boarding zu warten. Da an unserem Gate direkt unsere Maschine stand, war es
schon interessant, dass man ein geschäftiges Treiben von Mechanikern sehen
konnte. Dabei sagte ich so beiläufig zu Claudia, ich glaube unsere Maschine
startet später. Sie sah mich an und sagte, dass ich keinen Teufel an die Wand
malen solle. Ich stelle mir das gerade bildlich vor… Tom malt mit einem roten
Edding einen Teufel an die Wand. Als dann unsere Boardingzeit gekommen war, leuchtete
aber die entsprechende grüne Lampe nicht auf, sondern es erklang die Stimme
einer Mitarbeiterin von Air Berlin, dass sich aufgrund eines technischen
Defektes das Boarding und somit der Abflug verzögern würde. Es vergingen etwa
anderthalb Stunden, als dann doch mal das Boardingzeichen erschien.
Nach etwa 45 Minuten
konnten wir dann verriegelt und voller sonnenhungriger Passagiere zur Startbahn
rollen. Wo wir dann kurze Zeit darauf abhoben. Unterdessen berichtete uns der
Pilot, dass es Probleme mit der Klimaanlage gab und ein neues Gerät eingebaut
werden musste. Unsere Maschine war mit Bildschirmen ausgestattet die abwechselnd
Werbung, Flugdaten und Flugroute zeigten. So etwa in Höhe Koblenz muss es
gewesen sein, als man merkte, dass die Maschine nicht weiter stieg, sondern es
wieder etwas nach unten ging. Dann kam auch eine Durchsage vom Piloten, dass es
erneut Probleme mit der Klimaanlage gab und man sich entschied, dass wir in
Frankfurt landen, damit es zu einer erneuten Reparatur kommt bzw. wir eine Ersatzmaschine
erhalten. Wer noch nie geflogen ist, kann evtl. nur schwer nachvollziehen, wie
interessant es sein kann, wenn man auf den Bildschirmen sieht, wie die Maschine
Kreise zieht und eine Flugroute einschlägt, die in die entgegen gesetzte Richtung
ging. Und so war es: Aufgrund dessen, dass in Frankfurt kein Platz für unseren
Flieger zu finden war, wurden wir nach Hannover umgeleitet. Da sagte ich dann
zu Claudia, ob wir heute überhaupt noch in El Gouna ankommen und ich bekam nur
ein „Man sei ruhig“ zu hören.
Als wir uns im
Landeanflug auf den Flughafen Hannover befanden konnten wir sehen, wie
Rettungswagen sowie ein Löschzug mit Blaulicht an der Landebahn standen und
nach dem Aufsetzen unserem Flieger zur Parkposition folgten. Ich dachte mir
dann so im Geheimen: Ich bin noch nie über eine Notrutsche aus einem Flieger
raus. Aber wir durften dann doch über die Treppe heraus. Im Nachhinein dachte
ich dann so, dass ich es evtl. hätte aussprechen sollen, damit es dann eintritt,
da es ein Erlebnis gewesen wäre. Aber bei allem Spass, es war schon ein etwas
mulmiges Gefühl, wenn man so die Wagen mit Blaulicht dort stehen sah.
Wir wurden dann in einem
Saal eines am Flughafen direkt gelegenen Hotels „geparkt“. Leider war der
Informationsfluss arg dürftig und nach einigen Stunden des Wartens wurden wir
dann wieder in den Flughafen gebracht. Da keine „frische“ Maschine zur Verfügung
stand, die uns nach Ägypten bringen konnte, mussten wir auf die Ankunft einer
anderen Maschine warten, die von den Balearen kam.
Mittlerweile machte sich
auch die Müdigkeit breit, die der regelrecht durchgemachten Nacht geschuldet
war und wir waren froh, als wir dann endlich in der Maschine Platz nehmen
konnten und Richtung Hurghada flogen. Trotz allem Stresses und der nicht
unbegründeten Sorge, dass es noch zu weiteren Verzögerungen kommen würde, war
es ein schöner Anblick bei Dunkelheit übers Mittelmeer und dann Kairo zu
fliegen… und nun geh ich schlafen und die Fortsetzung folgt….. :-)